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Aktuelles

Ende Januar

Pädagogik-
Ausbildung

Eine wichtige Aufgabe sehen wir in der Qualifizierung der Mitarbeiter. Besonders die Erzieherinnen könnten mit etwas mehr Fachwissen die Arbeit stabilisieren. Bis jetzt lassen sich die Frauen im Wesentlichen von ihren Mutterinstinkten leiten und den Mustern die sie in ihrer eigenen Jugend kennengelernt haben. Diese sind vielfach von Autoritäten, Vorurteilen und Entbehrungen geprägt. Keine der Erzieherinnen hat bisher einen pädagogischen Abschluß.

Deshalb sind wir sehr froh, wenn jemand die Energie aufbringt, nach dem anstrengenten Alltag im Kinderhaus und neben den häuslichen Verpflichtungen in der eigenen Familie ein Abendstudium zu beginnen. Bete hat diesen Schritt vor einigen Jahren getan. Nach zwei Jahren mußte sie dann feststellen, daß die Schule, die sie besuchte, überhaupt keine staatliche Zulassung hatte. Die Fakultät, an der sie jetzt studiert, kostet inclusive des Fahrgeldes dorthin etwa 70 Euro, fast den ganzen Monatsverdienst.

Wir möchten  dieses Engagement gern unterstützen und suchen Menschen, die ihre Ausbildung im diesem Jahr zu finanzieren helfen.

23.Januar

Capoeira-Paten

Diese Woche erreichte uns ein Hilferuf von Vera, daß sie sich ernsthaft Sorgen macht um die Capoeiragruppe, weil Muganga - der “Professor” -  immer mehr resigniert und das Projekt verlassen will. Bereits über zwei Jahre trainiert er mit den Kindern und Jugendlichen ohne regelmäßiges Honorar. Er lebt nur von der Hand in den Mund und hat oft wochenlang keinen Verdienst.

Heute können wir ihm die freudige Nachricht übermitteln, daß sich ein Ehepaar bereit erklärt hat, für Muganga monatlich 50 € zur Verfügung zu stellen.

Januar 2005

Vorträge

Wir haben einiges Material vorbereitet und können nun interessierten Gruppen einen bebilderten Vortrag über unsere Arbeit im Kinderhaus anbieten.

Wir telefonieren regelmäßig mit den uns lieb gewordenen Menschen aus dem Lar de Caritas. So können wir aktuelle Sorgen wahrnehmen und kongrete Hilfsangebote organisieren.

Dezember

Basiskörbe

Wie auch im vergangenen Jahr bekommen alle Mitarbeiter durch den Verein für Kinder in Not einen “Extra-Basiskorb” - ein Packet mit Grundnahrungsmitteln. Während der freien Tage fallen mit der Arbeit auch die kostenlosen Mahlzeiten im Kinderhaus weg. Es ist deshalb für die meisten nicht selbstverständlich, daß während der Feiertage genug Essen auf dem Tisch steht.

August

Zurück in Deutschland

Nach 36stündiger Reise sind wir wohlbehalten wieder in Deutschland. Ein Stündchen Verspätung hier, ein gestrichener Flug da, dazu zwei fehlende Gepäckstücke - mehr war eigentlich kaum an Komplikationen zu verkraften.

Unsere neue Heimat liegt in der Nähe Leipzigs. Dort, in Zwenkau haben wir mit dem alten Pfarrhaus ein gutes Quartier gefunden. Gleich im Nachbargrundstück wohnen zwei Brüder und ein Studienfreund mit ihren Familien, so daß wir gleich in den ersten Wochen viele praktische Unterstützung erfahren.

Inzwischen hat für die Kinder die Schule begonnen. Wir sind auf Arbeitssuche und Rodrigo, unser Patensohn, besucht einen Deutsch-Intensivkurs. Es kehrt also Normalität ein in unseren Alltag hier und wir können uns langsam an die Aufarbeitung unserer Erlebnisse machen.

Ob es uns gelingt, Rodrigo einen längeren Aufenthalt hier zu ermöglichen ist aber noch sehr offen. Wir möchten ihn gern weiter so unterstützen wie im letzten halben Jahr in Brasilien, d.h. ihn als Teil unserer Familie betrachten. Es gibt aber eine Reihe von rechtlichen und auch finanziellen Problemen, die uns etwas pessimistisch stimmen. Vielleicht kann uns jemand guten Rat geben oder vermitteln bezüglich Auslandsadoption, Pflegekindschaft oder anderen Möglichkeiten des Bleiberecht?

Unsere neue Adresse findet sich übrigens auf der
Begrüßungsseite.

Ende Juli

Abschied

Am 28. Juli geht unser Flug zurück nach Deutschland. Unsere Koffer sind so gefüllt, wie unsere Herzen und Gedanken. Gern teilen wir diese Fülle mit Ihnen - sei es per  Internet, in persönlichen Gesprächen oder mittels Dia-Show.

Unter den Dingen, die wir zurüklassen sind uns diejenigen am Wichtigsten, die nicht materieller Natur sind. Obgleich die Auflösung unseres Hausstandes hier für viele eine sehr handfeste Erinnerung bedeutet, sei es als Matratze, Schnellkochtopf, Rührgerät oder Kinderspielzeug.

Für das Lar de Caritas haben wir aus einem der erfolgreichsten Selbsthilfeprojekte Brasiliens (www.monteazul.org.br) zwei Bücher besorgt, die die Erzieherinnen bei Ihrer Arbeit weiter unterstützen könnten. Vor allem vertrauen wir aber darauf, daß wir mit unserer Präsenz hier, unserer Aufmerksamkeit und unserer Lebenseinstellung  Anstöße und Anregungen geben konnten, die weiter wirken und das Leben einiger Menschen in Jardim Piedade etwas bunter gemacht haben.

Die Arbeit im Lar de Caritas geht natürlich weiter. Auf diesen Seiten werden wir auch weiter darüber berichten. Ideen gibt es genug, wie eingehende Spenden in Hilfe für Bedürftige verwandelt werden können.

Am 22. Juli ist Veras Geburtstag. An diesem Tag verabschieden wir uns im Lar de Caritas - mit einer  Dia-Show, vielen Umarmungen, guten Wünschen und Abschiedstränen.

5.-10. Juli

Mosaik

In den Ton-Matsch-und-Bastel-Stunden mit Helen sind über 80 Tonfliesen entstande. In einer mehrtägigen Aktion mit Jugendlichen der Kreativgruppe gestalten wir damit vier Mosaike, die in dem bisher grauen Versammlungssaal einige farbige Akzente setzen - als sichtbare Erinnerung an “Tia Helen”.

2.Juli

Pizzabacken

Elizabete, die Betreuerin der Jugendguppe hat Geburtstag. Die Jugenlichen bereiten mit viel Liebe ein Fest vor für Tante Bete. Der Höhepunkt ist selbstgbackene Pizza. Einige der 6-15jährigen erzählen, noch nie Pizza gegessen zu haben. Kaum vorstellbar, in einem Land mit einer Pizzaria-Dichte, die sicher der deutschen nicht nachsteht. Die 10 Euro für die Zutaten fehlen in den Haushalten genauso wie im Lar de Caritas. Dank des Spendenkomtos der “Gringos” sind die Jugendlichen um mindestens eine Erfahrung reicher.

2.Juli

“Espiral”

“Spirale” ist der Titel einer Ein-Mann-Performance. Helder Vasconcelos, Musiker und Tänzer, läßt sich von uns zu einer Voraufführung seiner ersten Soloproduktion einladen. Er singt, tanzt und trommelt eine Stunde für und mit den Kindern. Die Erzieherinnen dürfte beeindruckt haben, wie er nur im Flüsterton die Aufmerksamkeit eines Saales voller Menschen gewinnen konnte.

Juli

Interviews

Unsere Zeit hier geht zu Ende. Viele Fragen sind noch offen oder in den letzten Monaten erst entstanden. Helen beschließt deßhalb, die Mitarbeiterinnen alle zu interviewen und sie dazu in ihren Häusern zu besuchen.

Es ist nicht einfach, in einige der Wohnviertel zu gelangen. In einer Hütte ist es kaum auszuhalten wegen des Uringeruches, da zwei der vier Kinder - obwohl bereits im Schulalter - regelmäßig die einzige Schlaf-Matratze der Familie einnässen. Dona Maria schämt sich zu sehr, Helen in ihrem nassen und schäbigen Haus zu empfangen  und stimmt nur einem neutralen Treffpunkt zu. Der Besuch bei Nonata wird überschattet durch den Tod des Bruders, der wenige Stunden zuvor erschossen wurde.

Lebensbilder - voller Tragik und Hoffnung - voller Enttäuschungen und Durchhaltevermögen - nicht mit wenigen Worten zu fassen - vielleicht der Stoff für einen Vortrag in Deutschland...

23. Juni

São João

Ist der Stadtzwilling Recife/Olinda berühmt für den ursprünglichsten und ausschweifendsten Karneval Brasiliens, so ist das Hinterland des Bundesstaates Zentrum der “Festas Juninhas” - der Junifeste. Aus ganz Brasilien kommen Touristen um hier den Johannestag zu erleben. Fast den ganzen Juni über wird gefeiert. Auf öffentlichen Plätzen, in Schulen, in Shopping-Centern, in den Privargrundstücken ... überall wird getanzt, gespielt, brennen Johannesfeuer, gibt es besondere”Juni-Speisen”.

Besonders typisch sind Kreistänze und die Quadrilla, ein traditioneller Paartanz in bäurischen Kostümen, bei dem meist eine Hochzeit dargestellt wird. Natürlich mit Zwischenfällen. Die Braut ist meist sichtbar schwanger, der Bräutigam sagt vor dem Alltar “Nein”, die Polizei greift ein ...

Beim “São João” im Lar de Caritas gibt es zum ersten Mal Eis aus eigener Produktion für alle Kinder.

Anfang Juni

Eisproduktion

Ständige Sorge im Lar de Caritas ist das Fehlen von Finanzen. Ständig ist Vera auf der Suche nach Sonderposten,  Sachspenden und Sponsoren.

Immer wieder gibt es auch Überlegungen, auf welche Weise man selbst etwas erwirtschaften könnte. Mit der Gründung einer Kooperative zum Beispiel. Aber in einem Land, in dem 40% der Bevölkerung mit dem staatlichen Mindestlohn auskommen muß (etwa 35 Cent/h),  ist es schwer eine Marktlücke zu finden. In ambulantem Handel, Kunsthandwerk oder Müllrecycling gibt es Abertausende von “Konkurenten”, die mit einfachsten Mitteln eben auch ums Überleben kämpfen.

Dennoch haben einige Frauen jetzt einen Versuch gewagt. In einer heißen Gegend wie hier ist  Eis immer gefragt. Besonders, wenn es nur einige Cent kostet. Solch eine preiswerte Erfrischung wird jetzt also im Lar de Caritas produziert und anschließend auf Straßen, Plätzen und an den Stränden verkauft. Richtiger Gewinn ist noch nicht in Sicht. Es fehlt einmal mehr an organisatorischer und unternehmerischer Kompetenz. Aber die Erfahrung, gemeinsam zu arbeiten und wirklich etwas zu verkaufen motiviert und belebt die Akteurinnen sichtlich.  

20. Mai

Theaterausflug

Für 110 Kinder heißt es an diesem Tag: “Bühne frei”. Mit dem Bus geht es diesmal ins nächstgelegene Schopping-Center. Eine Krebshilfe-Organisation hat dort den Kinosaal bekommen, um mit einem Kindertheater Spenden einzuspielen. Wir dürfen mit unseren Kindern kostenlos zusehen und bezahlen nur einen Unkostenbeitrag für die Verpflegung. Was ich als Europäerin allerdings noch nicht erlebt habe , ist das Vorprogramm: Eine volle Stunde Kinder-Fernseh-Show auf der Leinwand vor dem eigentlichen Theaterstück! Allerdings bin ich wohl die Einzige, die damit Probleme hat. Es herrscht eine ausdauernd fröhliche Stimmung im Kinosaal und die Kinder sind von den Schauspielern und der Handlung fasziniert. Noch Tage später reden die Kinder in ihren Gruppen vom Hauptdarsteller Leleco, dem Jungen, der nicht zur Schule ging und allelei Unfug trieb.

4. Mai

Capoeirataufe

Der Höhepunkt im Capoeira-Jahr! Nach Monaten schweißtreibenden Trainings bekommen 12 Jugendliche ihren ersten farbigen Gürtel überreicht. Sie dürfen sich jetzt stolz Capoeiristas nennen. Für einige langjährige Capoeiristas gibt es neue Gürtel, mit denen sie ihren höheren Rang demonstrieren können. Auch unsere ganze Familie hat sich zu Capoeiristas qualifiziert. Bei Carolina flossen allerdings erst ein paar ängstliche Tränen, als sie vor so vielen fremden Menschen zum Vorkämpfen gerufen wurde. Alle “Täuflinge” müssen natürlich erst einmal zeigen, was sie gelernt haben. Capoeira-Lehrer aus anderen Gruppen unterstützen unseren ”Professor Muganga” bei diesen Prüfungen. Außerdem sind die Gäste auch eifrig an den Instrumenten beschäftigt, so daß die obligatorischen Capoeiragesänge von einem kompletten Percussionsensemble begleitet werden.

2. Mai

Muttertag

Es ist Muttertag! Keine Chance, daß zu vergessen. Die Werbung ist seit Wochen damit beschäftigt, dieses Datum in den Köpfen der Kunden zu verankern - nebst tausend passenden Geschenkideen. Im Lar de Caritas wird am Freitag vorher von den Erzieherinnen ein kleines Fest organisiert (und alle Kinder müssen zu Hause bleiben). Es wird getanzt,gespielt, gegessen und gelacht. Für kurze Zeit können die Frauen ihren schweren Alltag vergessen und ein Zeichen der Wertschätzung erfahren. Mit den Kindern habe ich in der vorangegangenen Woche  Muskat-Plätzchen gebacken. So gibt es für alle Mütter eine Tüte Selbstgebackenes als Geschenk.

Ende April

Suppenküche

Es gibt auch in Brasilien viele Organisationen, die sich mit dem Elend ihrer Mitmenschen nicht abfinden wollen. Im Lar de Caritas wird erstmalig durch solch eine Gruppe eine Armenspeisung angeboten. Die Kinder aus dem Projekt nehmen die Einladung mit nach Hause. Etwa 200 Familien bekommen an diesem Tag ein warmes Essen. Dank ehrenamtlichem Einsatz von Zeit, Kraft und Geld. Ob die Aktion weitergeht? Wer weiß.

April

Regenzeit

In Brasiliens Nordosten gibt es nur zwei Jahreszeiten. Neben dem (normalerweise) trockenen Sommer gibt es einen feuchten Winter - die Regenzeit. Dieser hat jetzt begonnen und macht das Leben in den Favelas noch schwieriger als in der Sommer-Hitze. Die Temperaturen liegen oft immer noch bei 30°C. Aber es nieselt mitunter den ganzen Tag. Gelegentlich schüttet es auch mal wie aus Eimern. Die Straßen, Wege und Abwasserrinnen stehen regelmäßig unter Wasser und es bleibt einem nichts anderes übrig, als durch übel riechende riesige Pfützen und Schlammassen zu waten. Dabei kann man sich einige gefährliche Krankheitserreger einfangen.

Das Aprilwetter ist auch hier vor allem unbeständig. Es gibt richtige Sonnentage. Viele Menschen, vor allem die Kinder sind häufig krank (Fieber, Husten, Schnupfen, Durchfall). Da einfache Häuser und Hütten der Feuchtigkeit nicht standhalten, kommt es trotz der tropischen Temperaturen leicht zu Verkühlungen.

Im Projekt sind deshalb vor allem bei den Kleinsten oft deutlich weniger Kinder in den Gruppen. Bei einem kräftigen Regenguss kann es aber auch sein, daß Eltern die Kinder einfach nicht aus dem Haus lassen wollen. So können ganze Veranstaltungen kurzfristig “ins Wasser fallen”.

11. April

Ostern

Die Woche vor Ostern wird über alle konfessionellen Grenzen hinweg hier als “Heilige Woche” zelebriert. Eine Besonderheit sind in diesen Tagen die Passionsspiele. Sie finden auf Straßen und Plätzen statt. In den großen Städten werden beliebte Fernsehschauspieler engagiert. Hier im Bundesstaat Pernambuco ist für diesen Zweck sogar ein “Neu Jerusalem” entstanden - das größte Freiluft-Theater der Welt.

Im Projekt wird am Mittwoch vor Ostern ein Fest gefeiert. Viele Kinder wollen sich von mir als Häschen schminken lassen. Wie immer wird vor allem getanzt. Am Ende bekommt jedes Kind sein Osterei in Form einer Tafel Schokolade in die Hand gedrückt. Feliz Pascoa!

24./26. März

Zoo

Mit den eingegangenen Spendengeldern können wir für 170 Kinder und Jugendliche einen erlebnisreichen Ausflug in Recifes Zoo organisieren. Er liegt eine knappe Busstunde entfernt am anderen Ende der Stadt. Das parkartige Gelände geht über in die Reste des Atlantik-Urwaldes, der einst die ganze Küste bedeckte.

Für die meisten Kinder ist es das erste Mal, daß sie Wildtiere aus der Nähe beobachten können und die Stimmung des Waldes spühren. Es gibt viel Spaß auf dem Spielplatz, den verschlungenen Trampelpfaden im Wald und in den reichlich ausgelasteten Reisebussen.

März

Morddrohung

Kurz vor Ostern kommen regelmäßige Morddrohungen per Telefon im Büro an. Sie sind immer an die Koordenatorin Alci gerichtet, die sich schließlich einige Tage nicht ins Projekt traut. Als sie wieder kommt, kommen auch die Anrufe wieder und es muß mehrmals die Polizei als Begleitschutz gerufen wurde. Schließlich erreicht der Anrufer wohl sein Ziel. Alci gibt die Arbeit im Lar de Caritas auf und hinterläßt eine große Lücke. Es wird sehr schwer sein, in solch einem gefährlichen Stadtviertel einen  Ersatz zu finden.

Das solche Drohungen durchaus ernst gemeint sein können, zeig sich kurze Zeit später. Nur wenige hundert Meter vom Lar de Caritas entfernt wir am hellichten Tag ein Mann in seiner Hütte erschossen. Warum? “Natürlich” weiß keiner etwas. Meistens geht es um Drogen, Schulden oder Rache.

27.Februar

Karneval

Natürlich feiert auch das Lar de Caritas Karneval. Recife und Olinda gehören zu den Karnavalshochburgen Brasiliens. Bis zu zwei Millionen Menschen treffen sich in Recifes Altstadt zu Umzügen, zum Tanzen und zum Feiern. Im Lar de Caritas hat Helen mit den Kindern Gipsmasken gebastelt und Gesichter geschminkt (immer sehr beliebt) und die Erzieherinnen haben mit den Gruppen einen Karnevalsumzug organisiert.

Februar

Morgenkreis

Seit Februar beginnt der Tag für die Kinder im Lar de Caritas mit einer goßen gemeinsamen Runde im neuen Versammlungsraum. Im großen Kreis fassen sich alle an den Händen und beten das Vaterunser. Dann gibt es Musik zu der man sich gut bewegen kann. So lernen die Kinder nun jede Woche ein neues Lied. Wir haben die Idee von den Schulen unserer Kinder und es war sehr unkompliziert diesen Begrüßungskreis im Projekt einzubringen.

Jan./Febr.

Hochwasser

Langanhaltende starke Regenfälle führen in zahlreichen Regionen Brasiliens zu Überschwemmungen. Über 200 Städte und sogar ganze Bundesländer müssen Katstrophenalarm auslösen, etwa 100 Menschen sterben in den Fluten, mehr als 60.000 werden obdachlos. Recife ist nicht sehr stark betroffen. Aber die “Straßen” in den Armutsvierteln sind kaum passierbar. Das Abwasser, das sonst in kleinen Gräben in die Bäche abfließt vermischt sich mit dem Müll der Straßenränder und dem Schlamm der Wege. Einige gefährliche Krankheiten nehmen dabei trastisch zu. Helen bekommt daraufhin von einem Freund ein Fahrrad geborgt und kann seitdem trockenen Fußes das Projekt erreichen.

Januar

Lar de Maria

Anfang Januar haben wir das “Lar de Maria” kennengelernt. Ein Ehepaar mit zwei erwachsenen Kinder beherbergt dort seit 9 Jahren Kinder ohne  eigenes Zuhause. Mittlerweile sind es 60! Im Februar konnte die ganze Schar ein geschenktes und aus Spendengeldern saniertes Haus beziehen. Die Wohnumstände vorher waren extrem beengend und deprimierend. Einmal wöchentlich geht Helen zu den Kindern und bietet eine Beschäftigung an. Es ist schwierig mit so vielen Kindern aller Altersgruppen, aber es macht auch Freude so viel Begeisterung und Interesse zu spüren. 

30.Dez.-25 Jan.

Felix

Felix ist unser ehemaliger Nachbar aus Bad Kösen. Er geht zur Zeit in die 11. Klasse der Landesschule Pforta. Er erhielt die Erlaubnis, sein Schulpraktikum im Lar de Caritas zu machen. Da er ein findiger Bastler ist, bekam er hier die Aufgabe, ein Spielhaus für die Kindergrippe zu bauen. Er lernte ziemlich ausgiebig, wie schwierig Entwicklungshilfe sein kann. Viel Unterstützung war zunächst nicht zu spühren. Keiner verstand so richtig, was er wollte. Brauchbares Baumaterial und Werkzeuge zu beschaffen dauerte gut eine Woche. Und die Arbeit mit denKinder, die er gern kennenlernen und erleben wollte, verzögerte sich von Woche zu Woche. Aber wir haben doch viele gute Erlebnisse gehabt und die Kinder haben das Spielhaus begeistert angenommen.

Dez/Jan.

Sommerferien

Eigentlich sollte es im Lar de Caritas keine richtigen Sommerferien geben. Wo sollen die Kinder sonst auch hin? Nach der Weihnachts- und Neujahrspause verzögerte sich aber der Beginn von Woche zu Woche. Die Zimmer wurden neu gestaltet, Stühle und Bettchen neu gestrichen, Wände gemalert.  Für einige Arbeiten kamen Handwerker ins Projekt, die unendgeltlig nur für ein Mittagessen Fliesen legten, verstopfte Toiletten reparierten und ähnliches. Wenn sie allerdings anderswo Geld verdienen konnten, kamen sie natürlich nicht, so daß sich die Sanierungsarbeiten ewig hinzogen. So begann die Arbeit mit den Kindern erst Anfang Februar wieder, gemeinsam mit dem neuen Schuljahr.

29.Dezembe r

Rodrigo

Ab jetzt sind wir zu fünft! Rodrigo unser brasilianisches Patenkind ist endlich eingetroffen. 1994 hatten wir ihn kennengelernt, kurz nachdem er als Fünfjähriger zum Waisenkind wurde. Seitdem haben wir sein Leben begleitet. Alle zwei Jahre haben wir uns sehen können. Einige Male verbrachte er seine Ferien bei uns in Deutschland. Einmal haben wir ihn hier in Brasilien besucht. Jetzt waren endlich wieder zwei Jahre um und Rodrigo kann mit uns zusammen hier in Recife Leben. Nachdem kurz vor Weihnachten das Schuljahr zu Ende ging mußte er noch die gut 4.500km zurücklegen (=120 Stunden Busfahrt), die seine Heimatstadt von Recife entfernt ist. Wir sprechen jetzt auch zu hause viel Portugiesisch. Die Kinder genießen die neuen Möglichkeiten zu dritt. Wir Erwachsenen haben etwas mehr Freiheiten bei unseren Planungen. Rodrigo kann eine gute Schule besuchen und hinterher an unserem Laptop Computerspiele machen... 

Dezember

Weihnachtskörbe

“Basiskorb” heißt in Brasilien eine Kiste mit Grundnahrungsmitteln, die zu besonders günstigen Preisen angeboten wird. Die Mitarbeiter des Kinderhauses erhalten ähnlich wie auch die Eltern der Kinder gelegentlich solch eine Naturalienhilfe, wenn Gelder dafür da sind. Da im Lar de Caritas auch nur jeweils der  Mindestlohn (80€/Monat) gezahlt werden kann, sind die meisten auf diese Unterstützung angewiesen. Dank der Spendengelder aus Deutschland konnten wir allen 17 regelmäßigen Mitarbeitern einen besonderen “Weihnachts-Basiskorb” überreichen. Neben den üblichen Dingen wie Reis, Bohnen, Zucker und Öl war für die Festtage noch ein Panetone (=brasilianischer Stollen) und eine Flasche Schaumwein darin zu finden.

Nov./Dez.

Töpfer-Workshop

Gemeinsam mit anderen Freunden des Kinderhauses lädt Helen einen Ton-Künstler ein - einen musizierenden Töpfer, der die Kinder drei Tage lang fasziniert.

16. Oktober

Einweihung

Mit Spenden aus  der Schweiz wurde ein großer Mehrzwecksaal errichtet. Er bietet Platz für Versammlungen, Theateraufführungen, Sportveranstaltungen und manches mehr.

15. Oktober

Lehrertag

Auch der Lehrertag ist überall präsent. Die Lehrer haben frei. In den Schulklassen wurde oft schon am Tag zuvor ein kleines Festchen organisiert. Die Betreuerinnen  des Kinderhauses kennen diesen “Luxus” nicht. Wir kaufen für jede eine Schachtel Pralinen, um ihre Arbeit zu würdigen.

10. Oktober

Kindertag

Ganz Brasilien zelebriert den nationalen Kindertag. Auch im Lar de Caritas gibt es ein großes Kinderfest mit Spielen, Eisessen, Topfschlagen und einem kleinen Spielzeug für jedes Kind. Dabei wird der neue Spielplatz eingeweiht.


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letzte Aktualisierung: 23 Januar, 2005
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